Das Studium ist hektisch – spätestens seit der Bologna-Reform und der Einführung des Bachelor-Master-Systems sollte klar sein, dass das Bild des alternativen Studenten, der den ganzen Tag auf der faulen Haut liegt, in der Regel der Geschichte angehört. Dennoch ist der Zeitdruck, den Studenten erfahren, häufig hausgemacht. So scheitern gute Noten nicht zwangsläufig an einem Mangel an Zeit, sondern viel eher an einem Mangel an Selbstmanagement. Das glaubst du nicht?
Die folgenden Tipps sollen es dir erleichtern, dich zu reorganisieren und dein Studentenleben zu genießen, ohne an Studienleistung oder Freizeit zu sparen.
Wichtig ist, dass eine effektive Planung nicht darin besteht, seine Hobbies und Lieblingsbeschäftigungen aufzugeben und sich vollkommen der Arbeit und dem Studium hinzugeben. Die persönlichen Beziehungen, Freundschaften und Erlebnisse sind wichtig für ein funktionierendes Zeitmanagement. Du musst allerdings Prioritäten setzen!
So ist es bei Studenten beispielsweise oft ein typischer Fehler, sich in wichtigen Momenten anstatt auf die Uni auf die Arbeit zu konzentrieren. Du denkst „Irgendwo muss das Geld ja her kommen!“ und gehst arbeiten, obwohl du in der nächsten Woche eine wichtige Klausur schreibst und den Stoff noch nicht beherrschst. Natürlich brauchst du Geld, für dich als Student sollte dein Studium jedoch eine höhere Priorität haben als dein Job.
Auch der Geburtstag deiner Mutter oder der deines besten Freundes sollte nicht darunter leiden, dass dir eine Deadline bevorsteht. Wie das geht? Mit der richtigen Planung!
Wie Michael Ende in seinem Werk Momo schon beschrieb: Man sollte stets jeden Schritt einzeln betrachten, um langfristig zum Ziel zu gelangen. Aber was bedeutet das für dein Studium?
Im Prinzip, dass du deine langfristigen Ziele mit unmittelbar bevorstehenden Aufgaben verknüpfst. Die von dir festgelegten Prioritäten spielen hier eine wichtige Rolle: Versuche den Zeitaufwand für Dinge mit niedriger Priorität möglichst gering zu halten. Andersrum planst du deine kurzfristigen Pflichten in kleinen Schritten.
Auch wenn es banal klingt, die beste Art der Planung nach diesem Prinzip ist die Wochenplanung. Nimm dir am Anfang einer Woche die Zeit, deine Ziele für die nächste Woche auszumachen. Plane beispielsweise, dass du die Einführung für die Hausarbeit am Dienstag fertig schreibst. Am Donnerstag gehst du arbeiten und kümmerst dich danach um deine Bewerbungen. Überlege dir nicht heute, dass du die Bewerbungen in drei Wochen fertig haben musst. Behalte die langfristige Deadline im Hinterkopf, wähle aber bewusst einen Zeitpunkt aus, an welchem du die Bewerbungen schreibst.
Wer kennt es nicht? Du nimmst dir etwas vor, planst alles penibel und dann trifft es dich: das Motivationstief. Du kannst dich dieses Mal nicht aufraffen, die Einführung zu Ende zu schreiben. Der größte Fehler, den du nun machen kannst ist dich schuldig zu fühlen. Es ist okay, die Ziele einmal nicht zu erreichen. Plane einfach um.
Mit deinem Wochenplan zur Hand sollte es ein Leichtes sein, einen neuen, sinnvollen Zeitrahmen zu finden. So bleibt dir die Zeit, mit reinem Gewissen auch mal mit deinen Freunden spontan rauszugehen, den interessanten Fernsehbericht zu Ende zu schauen oder eine Extraschicht auf der Arbeit einzulegen.
Der Fachliteratur zufolge bestreitest du dann ein effektives Studium, wenn du mit 20% deiner Tätigkeiten 80% deiner Ergebnisse und Erfolge einfährst. Wie das gehen soll?
In dem du ein gesundes Gleichgewicht schaffst zwischen dem, was du machen kannst und dem, was du tatsächlich machst. Im Wirtschaftsjargon würde man hier von einem Equilibrium zwischen deiner Produktionskapazität und deiner tatsächlichen Produktion sprechen. Dadurch, dass du dir realistische, kleine Zwischenziele steckst, arbeitest du erwiesenermaßen effektiver und schneller. Somit reduzierst du deinen Arbeitsaufwand, ohne geringere Leistung zu erreichen.
Zudem ist es wichtig, dass du auch Zeit für Freunde, Hobbies und Familie einplanst. Nur ein gesunder, glücklicher Student kann sich in den wichtigen Momenten auf wichtige, komplizierte Dinge konzentrieren.
Jeder Mensch hat einen spezifischen Biorhythmus, das heißt jeder Mensch erreicht sein Leistungshoch zu bestimmten Zeitpunkten. Bist du ein Nacht- oder ein Tagmensch?
Werde dir darüber im Klaren, wann du am konzentriertesten und effektivsten arbeitest. Plane dann die notwendigen Aufgaben für diesen Zeitraum ein. Bist du beispielsweise ein Morgenmensch, dann steh früh auf, schreibe deine These und kellnere in den Abendschichten. Klingt logisch, oder? Bist du allerdings ein Nachtmensch - das heißt, du bist dann richtig kreativ, schreibfreudig und konzentriert, wenn andere ins Bett gehen - dann solltest du deinen Job als Kellner in der Nachtbar vielleicht noch einmal überdenken.
Organisiere deinen Zeitplan so, dass du ähnliche Aufgaben bündeln kannst. Plane diese Tätigkeiten für einen gemeinsamen Zeitpunkt ein. Bei Telefonaten kannst du zum Beispiel gleich alle Telefonate auf einmal abwickeln.
Zeitmanagement kannst du auch professionell erlernen, zum Beispiel in einem Kurs an der Volkshochschule. Du solltest dich aber auch an deiner Hochschule genauer informieren. Oft bieten die Universitäten und Fachhochschulen spezielle Kurse im Selbst- oder Studienmanagement. Auch die Studentenwerke geben dir gegebenenfalls Auskunft über solche Möglichkeiten.
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