Hausarbeiten sind in geistes- und kulturwissenschaftlichen Studiengängen die gängigste Prüfungsform. In technisch-ingenieurwissenschaftlichen Fächern sowie in den Naturwissenschaften werden eher Klausuren geschrieben oder mündliche Prüfungen abgehalten. Studierende in diesen Bereichen sind oftmals im Rahmen der Abschlussarbeit zum ersten Mal mit dem Thema „Wissenschaftliches Schreiben“ konfrontiert – kein Wunder also, wenn sich da Schwierigkeiten auftun.
Schreiben ist nicht jedermanns Sache – und gerade wenn gleich mehrere Hausarbeiten auf einmal angefertigt werden müssen, sind Stress und Zeitdruck vorprogrammiert. Viele Hochschulen reagieren hierauf mit verschiedenen Beratungsangeboten, die Hilfestellung geben können. Üblich sind etwa sogenannte Schreibwerkstätten, wo Workshops und dezidierte Schreibberatungen für das wissenschaftliche Schreiben angeboten werden.
Auch die „Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten“ ist mittlerweile eine Institution und wird von vielen Unis angeboten. In einer Nachtschicht mit konzentrierter Atmosphäre klemmst du dich im Kreise deiner Leidensgenossen/Kommilitonen hinter die Tastatur und holst nach, was du eigentlich schon längst erledigt hättest, wenn die WG nicht noch dringend hätte aufgeräumt werden müssen…
Deine erste Hausarbeit steht an? Oder bist du schon ein alter Hase, hast dich bislang aber nur mühsam durch Einleitung, Hauptteil und Fazit gequält? Keine Sorge, wenn du dich an die folgenden fünf Phasen hältst und dranbleibst, sollten dir die Dinge deutlich leichter von der Hand gehen.
Die Themenfindung für deine Seminar- und Hausarbeiten beginnt meist schon mitten im Semester. Idealerweise zeichnen sich im Verlauf des Seminars Themenbereiche ab, die dich besonders interessieren und mit denen du dich näher beschäftigen möchtest. Das ist die beste Voraussetzung für eine Hausarbeit, schließlich wirst du dich eine ganze Weile mit ihr auseinandersetzen müssen.
Manchmal werden allerdings auch vorgefertigte Themen an die Seminarteilnehmer vergeben.
Wenn es daran geht, das Thema und den Umfang deiner Forschungsarbeit abzustecken, sprichst du dich am besten eng mit deinem Dozenten ab. Oftmals verlangen die Profs, dass du schon früh ein erstes Inhaltsverzeichnis vorlegst und abstimmst – keine leichte Aufgabe, aber absolut sinnvoll, da du so sicherstellst, dass du auf dem richtigen Weg bist, deine Arbeit den Vorstellungen des Dozenten entspricht (wichtig, schließlich muss er dich benoten…) und du dich nicht verzettelst. Nichts ist nerviger, als wenige Tage vor Abgabe festzustellen, dass du eigentlich am Thema vorbei gearbeitet hast.
Bei der Zeitplanung für deine Hausarbeiten solltest du dir Deadlines für einzelne Meilensteine setzen. Materialsammlung bis Termin x, 1. Version fertig bis Termin y usw. Überlege, wie viel Zeit du realistischerweise (!) pro Woche deiner Hausarbeit widmen kannst und kalkuliere dabei auch weitere Hausarbeiten, Lernphasen für etwaige Klausuren, Praktika und Nebenjobs ein.
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Die Materialsammlung, sprich die Schaffung der thematischen Grundlagen für deine Hausarbeit, sieht natürlich je nach Fach und Studiengang ganz anders aus. Naturwissenschaftliche Hausarbeiten können Laborarbeiten notwendig machen, während Literaturwissenschaftler an Primär- und Sekundärtexten arbeiten und Marketing-Studenten eine Umfrage zu einem bestimmten Sachverhalt erstellen, durchführen und auswerten müssen.
Die Arbeit mit Forschungsliteratur haben aber die meisten Studiengänge gemein. Nachdem du dir von der für deine Fragestellung relevanten Literatur ein Bild gemacht hast, gilt es, das Material auf eine Literaturliste einzugrenzen, auf die du dich im Rahmen deiner Arbeit beziehst.
Fertige von den Schlüsseltexten Exzerpte an – dies hilft dir, die Textmasse auf zentrale Thesen einzudampfen und Sinnzusammenhänge herzustellen. Außerdem sparst du so wertvolle Zeit beim Schreiben der Arbeit, wenn du Abschnitte zitieren oder zum Vergleich heranziehen möchtest.
Nun werden deine eigenen Arbeitsergebnisse (Textbeobachtungen, Ergebnisse einer Umfrage etc.) mit der Forschungsliteratur kombiniert beziehungsweise miteinander in Bezug gesetzt und zu einer logischen Argumentation geformt.
Es hilft alles nichts: Die liebe Hausarbeit schreibt sich nicht von allein. Also musst du ran. Anfangen, dranbleiben. Wenn deine Forsch- und Materialsammlungsphase gut gelaufen ist, weißt du zum jetzigen Zeitpunkt sowieso schon zu weiten Teilen, was du schreiben möchtest. Du musst deine Gedanken und Erkenntnisse „nur“ noch zu Papier bringen.
Wichtig dabei: Versuche nicht, im ersten Anlauf den perfekten Text mit perfekten Formulierungen hinzubekommen. Der Feinschliff kommt später. Gedanken wie „Das hört sich alles nicht gut genug an, mir fehlen die richtigen Worte!“ können dich schneller ausbremsen als du „Schreibblockade“ sagen kannst. Erst mal hinschreiben, später kritisieren und überarbeiten. Ernest Hemingway sagte einst: „The first draft of anything is shit.“ Seine Ausdrucksweise, nicht die der Redaktion ;)
Mache außerdem nicht den Fehler, mit der Einleitung anfangen zu wollen. Erst wenn Hauptteil und Fazit finalisiert wurden, kommt die Einleitung an die Reihe – denn erst jetzt kannst du die Struktur deiner Arbeit, deine Erkenntnisse und deine Rückschlüsse korrekt anmoderieren.
Ein Wort zur richtigen Zitierweise: Klar ist, dass wörtliche und sinngemäße Zitate im Text als solche gekennzeichnet sein müssen. Achte auf die formellen Anforderungen deines Fachbereichs und des benotenden Dozenten.
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Ist der Text für deine Hausarbeit ins Reine geschrieben, beginnt das Lektorat. Die erste Runde erledigst du selbst – das gebührt die Höflichkeit deinen Zweit- und Drittlesern gegenüber.
Lektoriert wird am ausgedruckten Dokument. Decke die vorliegende Seite mit einem Blatt Papier o.ä. ab und schiebe es beim Lesen nach und nach herunter, um dir wirklich Satz für Satz genau durchzulesen. Die „Versuchung“ ist sonst zu groß, vom genauen Lesen zum Überfliegen zu wechseln.
Wer Korrektur liest, ermüdet schnell und findet bald keine Fehler mehr – besonders, wenn es um die Ergebnisse der eigenen Schreibarbeit geht. Lege viele Pausen ein.
Und, lohnt sich fast immer: Lass zuletzt die Suche deiner Textverarbeitung das Dokument nach doppelten Leerzeichen durchsuchen und lösche die überzähligen Lücken.
Im Anschluss solltest du die Arbeit einem hilfsbereiten Zweitleser übermitteln. Frage diese Unterstützung früh genug an und sorge dafür, dass dein Zweitleser etwas Zeit zum Lesen hat – zwinge ihn nicht zu einer Nachtschicht.
Damit du die Korrekturen deines Zweitlesers später gut verwenden kannst, bitte ihn, möglichst die Markup-Funktion zu nutzen, welche die namhaften Textverarbeitungsprogramme bereitstellen. So kannst du dir später das Dokument vorlegen und Korrektur für Korrektur anschauen, übernehmen oder auch verwerfen.
Jeder Fachbereich, sogar jeder Dozent hat so seine Eigenheiten, was die formellen Anforderungen angeht. Was muss auf das Deckblatt? Startet die Seitenzählung mit oder nach dem Deckblatt oder gar erst nach dem Inhaltsverzeichnis? Hier gilt: Schlau machen und brav die Präferenzen des benotenden Dozenten befolgen…
Kläre im Vorfeld ab, in welcher Form deine Arbeit abgegeben werden muss. Reicht die digitale Datei per Mail oder auf dem USB-Stick oder muss, ganz klassisch, gedruckt und gebunden werden?
Copyshops auf deinem Campus bieten Druck und Bindung für deine Haus- und Abschlussarbeiten an. Oder du nutzt Online-Dienste wie charly.education, bei denen du deine Dokumente kostenlos drucken und binden lassen kannst.
Auch bei Feinschliff, Druck und Abgabe ist es wichtig, einen guten Zeitplan am Start zu haben. Erfrage vorab die Bearbeitungszeit, die der Copyshop benötigt. Sind für die Abgabe vielleicht noch Öffnungszeiten/Bürozeiten deines Dozenten oder des Prüfungsamts zu berücksichtigen?
Strebe an, die Arbeit einige Tage vor Deadline einzureichen. So hast du Puffer, um auf Unwägbarkeiten reagieren zu können.
Schreibblockade überwinden
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