MASTER AND MORE Praktikantin Ines berichtet von ihrem paradiesischen Auslandssemester.
Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein – ein Auslandssemester auf der indonesischen Insel Bali. Strände, kristallklares Wasser, Sonnenschein und ganz nebenbei den Lebenslauf mit Auslandserfahrung schmücken. Doch wie sieht das in der Realität aus? Unsere frischgebackene MASTER AND MORE Praktikantin Ines kann es uns berichten, sie hat das letzte Wintersemester nämlich auf Bali verbracht und erzählt uns von dieser aufregenden Zeit.
„Ein abenteuerliches Semester in einem tropischen Paradies - so hatte ich mir zu Hause des Öfteren meinen Auslandsaufenthalt auf Bali in Indonesien vorgestellt. Darauf, dass dies nicht komplett der Wahrheit entsprach, bereitete mich niemand vor.
Bereits kurz nach meinem Abi, schon vor meinem Studium im Bereich Kommunikationsmanagement, hatte ich mir vorgenommen, auf jeden Fall für ein paar Monate ins Ausland zu gehen. Im dritten Semester begann ich, mir ernsthaft Gedanken zu machen, wohin es mich verschlagen sollte.
Da ich zwar ein wenig Geld gespart hatte, aber sicher nicht tausende von Euro für Studiengebühren ausgeben konnte, fielen Optionen wie Amerika oder Neuseeland aus der Auswahl heraus.
Letztlich entschied ich mich für ein Programm, dass mir anbot, mein Auslandssemester auf Bali in Indonesien zu machen. Ich dachte: Hey, nach Asien kommst du vielleicht nie wieder für längere Zeit, also nutze deine Chance, solange du noch studierst.
Mit mir zusammen bewarben sich noch drei weitere Studentinnen meines Studiengangs für das Programm an der Udayana University auf Bali. Wir wurden glücklicherweise alle angenommen und konnten beginnen, uns auf unser viermonatiges Semester im Ausland vorzubereiten. Und es gab eine ganze Menge zu tun: Eine Unterkunft und Flüge finden, einen Reisepass beantragen, die nötigen Impfungen durchführen, die Kurse bei der Uni anrechnen lassen und so weiter.
Nachdem diese schier endlose Phase des Organisierens überstanden war und die letzten Prüfungen des vierten Semesters geschrieben waren, konnte es losgehen. Mitte August startete unser Flieger Richtung Asien. Bevor wir nach Bali flogen, legten wir einen Zwischenstopp in Singapur ein, verbrachten dort ein paar Tage in einem Hostel und erkundeten den Stadtstaat.
Danach flogen wir weiter nach Denpasar, der Hauptstadt von Bali. Schon kurz nach der Landung wurde mir klar, dass meine Annahme, Bali sei ein tropisches Paradies, nicht ganz richtig war. In Kuta, wo wir zunächst für ein paar Tage ein Hostel gebucht hatten, war es laut, schmutzig und die Straßen waren überfüllt. Eben gar nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich bekam Heimweh: Warum war ich so naiv gewesen? Hatte ich mich selbst völlig überschätzt? Wie sollte ich das ganze vier Monate durchstehen?
Ein wenig besser wurde die Situation, als wir in unsere Apartments nach Kerobokan zogen. Diese lagen abseits vom Trubel der Stadt und hatten ihren Charme durch einen kleinen grünen Garten und einen Pool. Dort konnten wir uns wohlfühlen. Einen Rückfall in Sachen Heimweh hatte ich dann vor allem nochmal, als ich in der zweiten Woche eine Infektion bekam und ich mehrere Tage im Bett lag. Wer würde sich nicht gleich besser fühlen, wenn Mama einem zu Hause Tee ans Bett bringt?
Aber auch das ging vorbei und es wurde Zeit, zur Uni zu gehen. Nach zwei Einführungsveranstaltungen begann unser Alltag am Campus in Jimbaran, der aus drei Unterrichtstagen in der Woche bestand. Den Vorlesungen auf Englisch zu folgen war wirklich nicht so schwierig wie vermutet.
Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass unsere Hochschule in Deutschland wesentlich besser organisiert ist. Im Ausland kam es zum Beispiel des Öfteren vor, dass einen Abend vorher der Unterricht für den nächsten Tag abgesagt wird, weil ein Feiertag ist oder in der darauf folgenden Woche ein Foodfestival stattfinden soll. Generell feiern die Indonesier viele Feste, wie zum Beispiel Galungan-Kuningan, eine spirituelle Festzeit, bei der die höchste balinesische Gottheit vom Gunung Agung steigt und bei den Menschen auf Bali verweilt.
Viel interessanter als der Unialltag war eigentlich das, was wir mit dem Rest unserer Zeit auf Bali anstellten. Gerade zu Anfang war unsere Entdeckungslust unstillbar, wir schauten uns alte Tempelanlagen, strahlend grüne Reisterassen, tosende Wasserfälle und malerische Strände an. Mit der Zeit ließ das Ganze etwas nach, weil wir einfach im indonesischen Alltag ankamen, dennoch unternahmen wir ab und zu noch einige Ausflüge.
Besonders froh war ich darüber, dort eine Freundin gefunden zu haben, mit der ich mich super verstehe. Wir sind einfach mit den Rollern losgefahren oder haben uns einen entspannten Tag gemacht, an dem wir einfach Netflix schauten und Instantnudeln aßen.
Manchmal hatte ich trotzdem noch kleine Rückfälle, Zeitpunkte, an denen ich dachte: Man, wäre das jetzt cool, zu Hause zu sein. Aber das war okay, schließlich liegen mir meine Familie, meine Freunde und Deutschland sehr am Herzen. Ich hatte mich aus diesen Gründen entschieden, Indonesien nach den Klausuren zu verlassen und nach Deutschland zurückzukehren, um dort Weihnachten feiern zu können. Die anderen hielten weiterhin an ihren Plänen fest, bis Mitte Januar noch weiter durch Malaysia und Thailand zu reisen.
Im Nachhinein habe ich diese Entscheidung nicht bereut. Es gab in dem Moment für mich nichts Besseres, als nach Hause zurückzukehren. Nachdem ich dort ankam, war das für mich wie in der Zeit kurz nach meiner Ankunft auf Bali: Alles war auf eine aufregende Weise neu für mich, als wäre ich ein Kind, das seine ersten Schritte macht. Ich atmete das erste Mal wieder frische Winterluft ein, machte meinen ersten Spaziergang am Feld entlang, aß das erste Mal wieder Gouda auf einem Vollkornbrot. Und das Beste: Ich hatte ganz viel Zeit für meine Familie und meine Freunde.
Jetzt, mehr als einen Monat danach, habe ich mich in Deutschland vollständig wieder eingelebt. Wenn ich auf meine vier Monate auf Bali zurückblicke, bin ich vor allem stolz auf mich und dankbar, dass ich all diese Erfahrungen dort sammeln durfte. Es war zwar nicht immer einfach für mich, mich dort einzufinden und wohl zu fühlen, dennoch konnte ich einen Blick über meinen Tellerrand wagen, ein Leben abseits des deutschen Alltags kennenlernen und eine Freundin finden, die auch in Deutschland einen Platz in meinem Leben hat. Auch die unzähligen unternommenen Ausflüge auf Bali möchte ich nicht missen, selbst wenn ich dort manchmal an meine Grenzen stieß.
Denn das genau war es gewesen, was mich darauf brachte, ein Auslandssemester in Indonesien zu verbringe: An meine Grenzen zu stoßen und meine Neugier auf andere Kulturen und Länder ein wenig zu stillen. Ich kann also jedem nur empfehlen, einfach mal für einen Monat oder mehrere das eigene Land zu verlassen, um neue Seiten an sich kennen zu lernen und sich damit auseinander zu setzen, was in anderen Ländern der Welt wirklich vor sich geht.“
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