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Geschichte des MBA

Vom Nischendasein zum Erfolg

Wir schreiben das Jahr 1902. Sieben Absolventen des Dartmouth College in New Hampshire erhalten den Abschluss „Master of Commercial Science“. 

Keiner der damaligen Absolventen hätte sich wahrscheinlich vorstellen können, dass ihr Abschluss der Vorläufer zu einem der heute bedeutendsten und vielversprechendsten Graduate Degrees sein würde: Dem Master of Business Administration (MBA). Der MBA blickt mittlerweile auf eine über 100-jährige Geschichte zurück, deren Wurzeln in Amerika liegen.

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Ein mühsamer Anfang: Der MBA in der Zeit von 1900-1950

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sah sich das amerikanische Bildungssystem der Kritik ausgesetzt, die universitäre Ausbildung sei zu praxisfern und ineffektiv. Diese Kritik basierte vor allem auf der Befürchtung, die USA könnten ohne bildungspolitische Maßnahmen weder in wirtschaftlicher noch in technischer Sicht an andere Länder, allen voran Deutschland, anschließen. Zudem wurde dem System Missmanagement vorgeworfen. Auch die unterbelegten Colleges und das als armselig empfundene Lehrangebot führten zur Forderung einer universitären Wirtschaftsausbildung, die praxisbezogen und effektiv sein sollte. 

Nach dem Dartmouth College in New Hampshire bot 1908 auch die Harvard University ein Master Degree in Commerce an, was aus heutiger Sicht als der endgültige Beginn einer neuer Ära und einer neuen Management-Elite betrachtet wird. Bereits zwei Jahre später hatten zahlreiche Business Schools in den USA und England ihr Angebot an Master-Programmen aufgestockt. Bis 1950 sollte die Zahl der Master Degrees in Business auf rund 1.500 Programme steigen. Doch auch wenn das Angebot an Master Degrees wuchs, wurden diese von den Bachelor Abschlüssen in den Schatten gestellt. Diese hatten sich noch rascher entwickelt, sodass die wirtschaftswissenschaftlichen Master nach wie vor nur eine geringe Bedeutung in der universitären Wirtschaftsausbildung hatten.

Aufschwung dank Soft Skills: Die Jahre 1950-1960

War der MBA bis in den 1950er Jahren eher unbedeutend, mauserte er sich nun zu einem anerkannten Abschluss und genoss stetigen Zuwachs. Dieser Aufschwung war den Veränderungen im Kursangebot zu verdanken, die von den Business Schools umgesetzt wurden. Unter anderem wurden Pflichtkurse in Buchführung, Finanzierung, Marketing und Management für alle MBA-Studierenden eingeführt. Bedeutender war aber sicherlich noch die inhaltliche Neuausrichtung des Studiums. Statt sich überwiegend um die Vermittlung von technischen Fähigkeiten zu bemühen, rückte der Mensch in den Fokus. Fähigkeiten wie der effektive personelle Ressourceneinsatz, die Umsetzung von Produktionsbedingungen sowie eine gute Mitarbeitermotivation wurden vermittelt. Dies führte dazu, dass am Ende der 50er-Jahre fast 5.600 Programme angeboten wurden. Ein Aufwärtstrend, der sich auch in den nächsten Jahren fortsetzen sollte.

MBA-Boom trotz Rezession: Innovative Veränderungen in den 1960ern und 1970ern

Einen Dämpfer erhielten die MBA-Programme zu Beginn der 1970er-Jahre. Namhafte Wirtschaftsmagazine, darunter auch das Wall Street Journal, prophezeiten dem MBA eine düstere Zukunft. Aufgrund der Rezession in Amerika und der Studentenunruhen Ende der 1960er-Jahre erwartete man einen starken Studentenrückgang sowie weniger Arbeitsplätze für MBA-Absolventen. Doch das Gegenteil traf ein: Statt der prophezeiten Flaute erlebte der MBA einen regelrechten Wachstums-Boom. 

Dies hatte unterschiedliche Gründe: Zum einen trug das unerwartet schnelle Abklingen der Antikriegsstimmung in den USA zum Erfolg der MBA-Studiengänge bei. Zum anderen war die flexible Reaktion auf die Forderungen der Studenten der Business Schools in Form neuer Innovationen ein ausschlaggebender Faktor: Ethnische Minderheiten wurden zum Studium zugelassen und Studenten aus Familien mit niedrigem Einkommen wurden Darlehen gewährt, wodurch das soziale Prestige der Kurse enorm stieg. Es gab einen regelrechten Ansturm weiblicher und internationaler Studenten sowie Studierender anderer Fachbereiche (Philosophie, Geschichte, Rechtswissenschaften und Englisch), die in den 1970er-Jahren schlechte Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt hatten. Nun knüpften sie einen MBA an ihr Erststudium an. Denn selbst in Zeiten der Konjunktur stieg die Zahl der Anstellungen von MBA-Absolventen, die zunehmende Wertschätzung auf dem Arbeitsmarkt erfuhren. Ihnen wurde nachgesagt, eine besonders professionelle Einstellung zu besitzen und überdurchschnittlich flexibel, intelligent und einsatzbereit zu sein. Neuerungen in den Lehrmethoden und dem Lehrangebot bewirkten ihr Übriges, sodass Ende der 1970er-Jahre durchschnittlich alle zehn Tage ein neues Programm zugelassen wurde. Darüber hinaus wurde noch mehr Wert auf eine praxisnahe Ausbildung gelegt: Die Southern Methodist University ermöglichte beispielsweise während des Studiums die Führung eines echten Unternehmens. Im Vergleich zu den 1960er-Jahren stieg die Vergabe von MBA-Titeln auf das Vierfache an und war damit mehr als 20mal höher als noch in den 1940er-Jahren.

Der Boom setzt sich fort: Der MBA in den 1980er-Jahren

Obwohl sich der MBA endgültig bewiesen hatte, wurden ihm Anfang der 1980er wieder negative Prognosen bescheinigt. Es bestand aufgrund der schnellen Entwicklung und Vielzahl an Absolventen die Befürchtung, dass der Arbeitsmarkt nicht alle Absolventen aufnehmen könne. Zudem wurde die Kritik laut, MBA-Absolventen seien materialistisch und arrogant sowie generell unfähig, sich mit altgedienten Mitarbeitern zu arrangieren. Diese Kritik, die sich bis heute in manchen Köpfen hält, führte zu einer öffentlichen Diskussion, die Untersuchungen durch diverse Research Institutes und Universitäten zur Folge hatte. Die Institutionen stellten fest, dass die Vorwürfe allenfalls vereinzelt berechtigt seien. Die Mehrheit der MBA-Absolventen sei überdurchschnittlich ausgebildet und verfüge über hervorragende Soft Skills, die als Basis für einen erfolgsversprechenden und kooperativen Führungsstil galten. Eigenschaften, die MBA-Absolventen auch heute noch zugesprochen werden.

Eines der vielversprechendsten Graduate Degrees: Der MBA in den 1990er-Jahren bis heute

Obwohl die Kritik damit entkräftet war, bestand die Sorge des überfüllten Arbeitsmarktes weiterhin. Wieder einmal bewiesen die Business Schools eine rasche Reaktionsfähigkeit und gewannen schnell das Vertrauen der Öffentlichkeit zurück. Einem möglichen Überfluss am Arbeitsmarkt wird seither entgegengewirkt, indem maßgebliche Veränderungen in den Studienprogrammen durchgeführt werden. Soziale, politische und ökonomische Aspekte fließen in die Ausbildung mit ein und neben den fachlichen Kompetenzen werden Führungs- und Verhandlungstechniken sowie Präsentations- und Kommunikationsfähigkeiten vermittelt. 

Das erste reindeutsche MBA-Programm entstand 1990 im Saarland am Europa-Institut. Zuvor war der MBA nur in Kooperation mit einer amerikanischen oder englischen Hochschule zu erlangen. Mittlerweile hat sich der MBA in Deutschland etabliert und wird sowohl von Universitäten und Fachhochschulen als auch von zahlreichen privaten Business Schools und wirtschaftsnahen Einrichtungen angeboten. Zu den führenden MBA Anbietern in Deutschland gehören die Mannheim Business School und die HHL Leipzig. 

Die in der Geschichte oftmals bewiesene Innovationsbereitschaft und Flexibilität sind die großen Stärken der MBA-Programme und garantierten seit den 1950er-Jahren ihren weltweiten Erfolg. Sie erklären den positiven Trend und die enorme Nachfrage an Studiengängen. Angesichts der Internationalisierung der Wirtschaftswelt nimmt die Bedeutung und Wertschätzung des MBA immer weiter zu. Deutschland bildet da keine Ausnahme und es ist ein anhaltender Aufschwung zu erwarten. Der MBA gilt daher zu Recht als eines der erfolgreichsten, bedeutendsten und vielversprechendsten Graduate Degrees weltweit.

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