Praktika setzt zumeist Bewerbung voraus
Auch bei der Praktikumssuche ist in der Regel eine Bewerbung vonnöten. Weißt Du mit dieser zu überzeugen, stehen die Aussichten auf ein Vorstellungsgespräch gut. Charakteristisch für die Bewerbung auf eine Praktikumsstelle ist, dass der Verfasser zumeist über keinerlei einschlägigen Berufserfahrungen verfügt. Demnach wirst Du mit Motivation statt mit Kompetenzen und Erfolge argumentieren müssen. Beachte bei Deiner Bewerbung Folgendes:
- Erkläre, weshalb Du Dich gerade bei diesem Unternehmen bewirbst und was Du Dir von dem Praktikum erhoffst.
- Stelle Eigenschaften heraus, die für Deine Person sprechen.
- Bringe nach Möglichkeit ehrenamtliche oder außeruniversitäre Erfahrungen oder weitere Praktika an (z.B. Sprachkenntnisse, Vereinsmitgliedschaften, Fachveranstaltungen, Studieninitiativen). Jedoch nur, sofern Sie für die Stelle auch relevant sind.
Achte zudem darauf, dass
- das Anschreiben kurz sowie knackig ist und nicht über eine Seite hinausgeht
- das Anschreiben eine Schriftgröße von 10 oder 11 sowie seriöse Schriftarten wie Arial oder Times aufweist
- Notenauszüge, Zeugnisse anderer Praktika sowie Abitur beigefügt sind
- du ein einwandfreies Foto für Deinen Lebenslauf verwendest
- relevante Arbeitsproben beigefügt sind, falls vorhanden
Beachte, dass einige Firmen inzwischen explizit die Bewerbung via E-Mail wünschen. Nicht wenige verlangen auch die Bewerbung anhand eines entsprechenden Vordrucks auf der eigenen Homepage. In diesem Fall kannst Du Nachweise anhängen oder hochladen. Weitere Tipps zur Bewerbung und Vorstellungsgespräch findest Du im Ratgeber von BigKarriere.
Voraussetzungen für ein gutes Praktikum
1. Betriebe direkt ansprechen
Falls Du ein genaues Unternehmen im Auge hast, bei dem Du gerne ein Praktikum absolvieren möchtest, solltest Du am besten einfach persönlich bei dem Betrieb nachfragen. Schließlich schreiben viele Unternehmen ihre Stellen erst gar nicht aus. Auch bei der Bundesagentur für Arbeit werden Ferienjobs in der Regel nicht ausgeschrieben. Manchmal stellen Schwarze Bretter an Universitäten oder Anzeigenblätter in der Mensa eine gute Anlaufstelle dar. Nimm Dein Glück selbst in die Hand und lasse dem gewünschten Betrieb Deine Bewerbung zukommen. Das zeugt von Eigeninitiative und Engagement.
2. Vorstellungsgespräch wahrnehmen
Bereits im Vorfeld an das Praktikum lässt sich abwägen, ob die jeweilige Praktikumsstelle zu Dir passt. Findet ein Vorstellungsgespräch statt, indem sich jemand Zeit für Dich nimmt? Dies ist wichtig, dran lässt sich nämlich auch die Seriosität des Unternehmens erkennen. Entscheidend ist auch, dass das Unternehmen eine genaue Vorstellung darüber hat, wie sich Dein Einsatz im Unternehmen gestalten soll. Positiv ist auch, wenn das Unternehmen bereits öfter mit Praktikanten zusammengearbeitet und einen speziellen Ansprechpartner hat - auch während des Praktikums. Frag im ersten Vorstellungsgespräch auch danach – das kommt meist gut an.
3. Praktikumsplatz muss Berufsvorstellungen entsprechen
Ein Praktikum wird Dich nur dann voranbringen können, wenn die Stelle auch mit Deiner Berufsvorstellung im Einklang steht. Denn nur so kannst Du Deinen Berufswunsch überprüfen und Dich aktiv mit dem auseinandersetzen, was Dich später auch tatsächlich erwarten würde. Ein Praktikum sollte somit allen voran hilfreich im Hinblick auf Deine berufliche Zukunft sein. Sei Dir deshalb über Deine beruflichen Ziele im Klaren, bevor Du Deine Bewerbung abschickst oder einem Vorstellungsgespräch zusagst.
4. Aufgaben als Herausforderung
Bei zu simplen Aufgaben wirst Du kaum die Gelegenheit haben, zu beweisen, was Du wirklich kannst. Erfährst Du beim Vorstellungsgespräch, dass du drei Monate lang ausschließlich Datenbanken pflegen sollst, ist das wohl nicht die geeignete Stelle für ein Praktikum. Selbstverständlich muss jeder mal auch Kaffee kochen oder Akten sortieren. Auf Dauer sollte aber der Erwerb komplexer Fertigkeiten im Vordergrund stehen. Ideal hierbei ist die Übernahme von Projekten.
5. Ausreichend Zeit einräumen
Anspruchsvolle Aufgaben erfordern eine längere Einarbeitung und mehr Zeit. Deshalb kann ein Praktikum, welches sich nur auf drei Wochen erstreckt, nicht wirklich qualifiziert sein. Das Unternehmen würde Dich zudem kaum fundiert in die eigenen Prozesse einweihen, wenn Du aufgrund der kurzen Zeit nicht produktiv mitarbeiten kannst. Eine gute Faustregel sind zwei Praktika mit jeweils zwei bis drei Monaten Dauer.
6. Faire Bezahlung
Auch wenn dies nicht das wichtigste Kriterium sein sollte, darf eine angemessene Bezahlung erwartet werden. Ein seriöser Betrieb wird selbst daran interessiert sein, eine engagierte Mitarbeit durch ein angemessenes Gehalt zu honorieren. Marktüblich sind 300 bis 500 Euro.